Alle Lotsen wiesen uns auf den Wetterbericht hin (Windstärke 8 in Böen 10) und fragten, ob wir etwas gegen Seekrankheit dabei hätten. Oder man empfahl uns schon mal vorsorglich in die Koje zu gehen. Nach sechs Stunden hatten wir die Nordsee erreicht. Der letzte Lotse ging aufgrund des schlechten Wetters schon etwas früher von Bord. Wir aßen noch zu Abend und dann ging ich gleich mit Kautablette gegen Seekrankheit in die Koje - Eimer griffbereit neben dem Bett.
Bereits die erste Nacht auf See wurde so ungemütlich, daß die Gischt durch die Dichtgummis unserer Fenster im dritten Stock gedrückt wurde. Ziemlich unangenehme Sache, mitten in der Nacht kalt naßgespritzt zu werden da sich die Fenster direkt am Kopfende der Kojen befinden. Aber da uns nichts so leicht erschüttern kann, wurden die Schrauben der Fenster etwas fester an- und das Rollo runtergezogen, zusätzlich legten wir noch ein Handtuch ins Fenster welches das gesammelte Wasser aufsaugen konnte. Damit waren trockene Nächte gesichert.
Frühstück war für mich am nächsten Morgen undenkbar. Im Laufe des Tages machten sich auch bei meinem Mann die ersten Anzeichen von Seekrankheit bemerkbar. Doch am Nachmittag saßen wir schon auf einer Bank und schauten auf den Horizont, selbst Abendessen war wieder drin.
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