Erste Folgerungen, die aus diesen Ergebnissen gezogen werden können sind:
Bild 53: Maximale Kontaktnormalspannungen der untersuchten Bleche
Wie in der Reibungszahl unterscheiden sich die Bleche auch deutlich
in der maximal erreichten Kontaktnormalspannung. Bleche eines Herstellungsverfahrens
können sowohl niedrige als auch hohe Kontaktnormalspannungen erreichen.
Der Vergleich des Stick-Slip-Beginns in Bild 54 zeigt, daß auch
die Belastung, ab der der Schmierfilm nicht mehr stabil ist, von der Topografie
beeinflußt wird.
Bild 54: Stick-Slip-Beginn der untersuchten Bleche
In Bild 55 sind die Mittelwerte von Reibungszahl und Stick-Slip-Beginn jeweils über der maximalen Kontaktnormalspannung aufgetragen.
Bild 55: Zusammenhänge zwischen der Reibungszahl, Stick-Slip-Beginn
und der maximalen Kontaktnormalspannung
Es ist ein leichter Trend zu erkennen, daß Bleche mit höheren
Kontaktnormalspannungen niedrigere Reibungszahlen aufweisen. Die Bestimmtheit
ist aber so gering, daß von keinem eindeutigen Zusammenhang gesprochen
werden kann. Zur Beurteilung der Topografie werden deshalb beide Kenngrößen
benötigt.
Kontaktnormalspannung und Stick-Slip-Beginn korrelieren mit einem Bestimmtheitsmaß
von 0,69. Diese beiden Kenngrößen liefern deshalb eher eine
ähnliche Information als maximale Kontaktnormalspannung und Reibungszahl.
Um die Anzahl der zu untersuchenden Korrelationen im anschließenden
Kapitel zu begrenzen, wird der Stick-Slip-Beginn dort nicht weiter berücksichtigt.
Um Zusammenhänge zwischen den Kenngrößen bei unterschiedlichen
Gleitgeschwindigkeiten aufzuzeigen, sind in Bild 56 die Korrelationskoeffizienten
zwischen den maximalen Kontaktnormalspannungen bei den 5 untersuchten Gleitgeschwindigkeiten
aufgetragen.
Bild 56: Zusammenhänge zwischen den Werten der maximalen
Kontaktnormalspannung bei unterschiedlichen Gleitgeschwindigkeiten
Bei Gleitgeschwindigkeiten von 400 bis 50 mm/s korrelieren die maximalen Kontaktnormalspannungen deutlich. Bei 25 mm/s werden niedrigere Korrelationskoeffizienten zu den maximalen Kontaktnormalspannungen höherer Gleitgeschwindigkeit berechnet. Es ist demnach nicht erforderlich, zur Ermittlung der maximalen Kontaktnormalspannung alle Geschwindigkeiten zu untersuchen, eine höhere (50 mm/s und höher) und eine niedrige Gleitgeschwindigkeit (25 mm/s) sind ausreichend.
Bild 57: Vergleich der Reibungszahlen bei unterschiedlichen
Gleitgeschwindigkeiten
Die Zusammenhänge der Reibungszahlen in Bild 57 sind nicht so deutlich ausgeprägt wie die der maximalen Kontaktnormalspannungen. Zur Untersuchung der Reibungszahl ist die Variation der Geschwindigkeit in mehreren Schritten daher eher zweckmäßig als zur Ermittlung der maximalen Kontaktnormalspannung.
Um die Datenmenge zu reduzieren und die Ergebnisse übersichtlicher
darzustellen, werden im folgenden die Mittelwerte über alle Gleitgeschwindigkeiten
und die Standardabweichungen berechnet. Je größer die Standardabweichung,
desto größer ist der Einfluß der Gleitgeschwindigkeit.
Tabelle 36 im Anhang enthält alle im Rahmen dieser Versuche ermittelten
tribologischen Kenngrößen.
Ergebnis: