Die Donau und vielleicht auch die Isar?
Von Linz immer flussaufwärts...
Seit über 15 Jahren fahren wir auf „unseren“ Bauernhof kurz hinter Linz. 2023 werden wir nach einer Woche Bauernhof eine Tagesetappe vor Linz entfernt von unserem Großen „ausgesetzt“. Er fährt das Auto nach Hause und wir starten unsere Tour.
Na dann los. Immer die Donau entlang in Richtung Passau. Mal schauen wie weit wir kommen…
Tag 1
Staustufe Abwinden nach Linz
Wanderzeit: 3h 42min
Entfernung: 17,6km
Wir haben Glück ein Frachtschiff kommt zur Staustufe Abwinden und wir können beim Schleusen zuschauen. Dann endlich marschieren wir los, sehen einen Angler mit einem 20kg Karpfen (dieser wird wieder in die Donau entlassen) und es geht weiter den Fluss entlang. Es ist sehr warm…
In der Ferne kann man schon das Stahlwerk voestalpine sehen. Wir gehen am Stahlwerk und am Segelflugplatz vorbei, wo immer wieder Segler von der Winde hochgezogen werden aber vergeblich nach einem Aufwind suchen.
Als wir den Treppelweg verlassen, spenden uns Bäume Schatten und wir sehen nicht nur den Pöstlingberg sondern auch Rehe.
Bei der Ars Electronica wechseln wir die Donauseite, essen ein Eis und kehren im Hotel Wolfinger direkt am Hauptplatz in Linz ein.
Nach einer Pause schauen wir uns noch Kirchen an und essen zu Abend.
Tag 2
Von Linz nach Ottensheim
Wanderzeit: 3h 21min
Entfernung: 13,4km
Heute gehen wir einige Berge hinauf: den Schlossberg, den Freinberg und erreichen den Turm 13 „Genoveva“ auf einem Berg (gehört zur Maximilianischen Befestigungsanlage mit vielen Türmen).
Im Wald finden wir den Rest eines römischen Wachturms. Dann beginnt der Prinzensteig auf dem man trittsicher sein sollte. Für die Konzentration sind wir mit einem fantastischen Blick auf die Donau belohnt worden.
In Wilhering gehen wir am Stift und großen Kohlfeldern vorbei und erreichen die Fähre nach Ottensheim. Hier gibt es ein Schloss welches aber nicht besichtigt werden kann. Am Marktplatz von Ottensheim haben wir ein Zimmer im Schwarzen Adler. Wie jeden Nachmittag waschen wir unsere Klamotten. Zum Glück ist es warm und wir haben schnelltrocknende Funktionswäsche – die noch feuchten Baumwollsocken werden am folgend Tag an den Rucksack geschnallt.
Abends schauen wir den Einwohnern noch beim Planschen in der Rodl die hier in die Donau mündet zu und begegnen den Badenden auf dem Treppelweg die sich die Donau haben hinunter treiben lassen und nun zu ihrer Einstiegsstelle zurück gehen.
Tag 3
Von Ottensheim nach Aschach
Wanderzeit: 3h 44min
Entfernung: 17,9km
Heute wird es heiß. Sehr heiß. Kein Wald. Nur die Donau entlang. Aber wenn man ein leichtes Tuch unter das Käppi klemmt, dann kann man auch das gut aushalten.
Viel mehr aushalten mussten die Flüchtlinge die in dem Boot, das wir noch in Ottensheim sehen, von Afrika nach Europa wollten.
Kurz hinter Ottensheim mündet ein weiterer Bach in die Donau. Dieser wurde zur Regattastrecke ausgebaut.
Auf halber Strecke unserer heutigen Tour erreichen wir die Feldkirchener Badeseen die zum Baden einladen.
Dann wird es wieder sehr warm. Aber der Zauneidechse scheint das zu gefallen.
In Aschach queren wir die Donau auf einer vielbefahrenen Brücke. Nach dem stillen Tag eine Qual. Aber in Aschach gibt es genug Eiscafés, die schnell über den Lärm hinweg trösten. Die Nacht verbringen wir im Gasthof zur Sonne mit Blick auf die Donau.
Die Kilometrierung der Donau erfolgt übrigens von der Mündung zur Quelle (zur Erinnerung wir sind bei Kilometer 0 am Bodensee gestartet und dann bis Kilometer 852 an der niederländische Grenze gepaddelt).
Tag 4
Von Aschach nach Schlögen
Wanderzeit: 4h 23min
Entfernung: 19km
Heute ist eine lange Tour geplant. Und der Wetterbericht sieht nicht so gut aus. Aber wir haben Plan B: Wenn es zu nass wird, fahren wir ein Stück mit einem Bus – die Haltestellen und -zeiten haben wir sicherheitshalber herausgesucht.
Aber erst mal geht es den Berg hinauf. Wir sehen zwar keine Donau mehr, aber der weite Blick über die hügelige Landschaft ist sehr schön. So maschieren wir durch Felder und Wälder, bestaunen die Kunst in Haibach und ab und zu sehen wir die Donau durch die Bäume blitzen.
Blitzen tut es aber die ganze Tagesetappe nicht. Wir wandern, wie beim Survivalkurs gelernt, immer eine dreiviertel Stunde, dann machen wir eine viertel Stunde Pause um zu trinken und eventuell etwas zu essen. Manchmal finden wir nicht gleich einen schattigen Platz, aber grob haben wir uns an diese Regel gehalten und hätten durchaus auch längere Etappen geschafft.
Wir erreichen trocken den Aussichtspunkt oberhalb der Schlögener Schleife und nachdem die Schiffsladung Amerikaner gegangen ist, haben wir den Ausblick ganz für uns.
Nun müssen wir nur noch den Berg hinunter. Kaum sind wir im Zimmer im Riverresort Donauschlinge, da fängt es kräftig zu regnen an.
Tag 5
Von Schlögen nach Engelhartszell
Wanderzeit: 4h 10min
Entfernung: 18,3km
Nach der regnerischen Nacht setzen wir morgens im Nebel als erstes mit der Fähre über. Am gegenüberliegenden Ufer erklimmen wir den Bergrücken. Diesen gehen wir entlang und können links und rechts die Donau sehen. Zum Glück sind die Wolken mit uns aufgestiegen und wir haben von der Burgruine Haichenbach einen fantastischen Blick auf die Donau die um uns herum fließt.
Danach wird die Landschaft wieder etwas weitläufiger und nach Dorf steigen wir im Wald zum Schloss Marsbach hinab (Privatbesitz). Leider müssen wir ein Stück die Straße entlang gehen, aber dann klettern wir einen sehr idyllischen aber steinigen Weg am Bocksbach hinunter bis wir wieder auf Höhe der Donau sind. Nun einfach nur entspannnt die Donau entlang gehen. In Engelhartszell queren wir mit einer Fähre wieder die Donau und erreichen schon bald das Romantikhaus Hufschmiede. Ein sehr altes Haus, welches mit viel Herzblut eingerichtet wurde.
Schiffe haben wir viele gesehen. Frachter, Schlepper, Ausflugsschiffe und sogar ein Baggerschiff. Fähren haben wir immer wieder benutzt. Die große Autofähre in Ottensheim und die kleine Radfähre in Schlögen und heute die Radfähre nach Engelhartszell die kommt wenn man die Glocke bimmelt. In Ottensheim gab es noch die „Busfähre“ die nach Linz fuhr, ähnlich macht das die Längsfähre von Schlögen nach Grafenau.
Tag 6
von Engelhartszell nach Erlau
Wanderzeit: 3h 19min
Entfernung: 18,3km
Wir machen immer am Zielort die Planung für den nächsten Tag. In Engelhartszell haben wir abschätzen können, dass wir es bis Passau schaffen könnten, wenn wir auf halber Stecke ein Hotel finden. Das wäre in Erlau und dort haben wir ein Zimmer reservieren können. Die Karten mit den Etappen des Donausteigs haben wir bei der Planung zu Rate gezogen, aber unsere Etappen doch individuell an unsere Bedürfnisse angepasst.
Nach Besichtigung der Hufschmiede starten wir wie immer ein Stück vor 9 Uhr. Da die Fähre noch nicht fährt, beschließen wir loszuwandern. Das die Staustufe Jochenstein wegen einer Baustelle nicht gequert werden kann wissen wir. Wir wollen die Fähre kurz hinter Kasten nach Obernzell nehmen, denn das Hotel ist auf der anderen Donauseite.
Als wir zum Anleger der Fähre kommen, können wir keine Fähre finden. Im Schaukasten aber den Hinweis, dass die Fähre im Moment nicht fährt. Der Anruf im Hotel bringt uns leider auch nicht weiter, da uns die Staustufe oder die Brücke in Passau empfohlen wird. Dann sehen wir am gegenüberliegenden Ufer das Kristallschiff anlegen. Ein Blick in den Fahrplan ergibt, dass wir nach Kasten zurück müssen, dort auf das Kristallschiff steigen und in Obernzell wieder aussteigen können. Guter Plan! Zwei Stunden später kommen wir in Obernzell an und wandern nach Erlau weiter (leider hässlich an der Straße entlang). Aber wir haben das Tagesziel erreicht. und müssen an diesem Abend nicht waschen, denn morgen ist die letzte Etappe.
Tag 7
Von Erlau nach Passau
Wanderzeit: 3h 48min
Entfernung: 15,3km
Brotzeit beim Bäcker kaufen und hinauf aufs Plateau. Über dem Nebel scheint die Sonne.
Zum Abschluss haben wir noch einmal eine besonders schöne abwechslungsreiche Strecke. Wir gelangen auf den Goldsteig und Jakobsweg der uns direkt nach Passau führt. Manchmal ist der Weg so zugewachsen, dass man schnell den Weg aus dem Auge verlieren kann. Im Bereich eines Windbruches können wir dank Komoot erkennen, dass wir zu weit links bzw rechts sind.
Wir sehen als erstes die schwarze Ilz im Tal und kurz danach die Veste Oberhaus. Es dauert noch etwas bis wir den Berg hinuter gestiegen, Ilz und Donau überquert und endlich die Spitze von Passau erreicht haben.
Es ist immer wieder toll zu sehen wie die „blaue“ Donau und der Gebirgs-Inn zusammenfließen, sich aber nicht vermengen. Wir genießen in der Nähe des Doms noch ein Stück Kuchen und fahren dann mit dem Zug zurück nach Hause.
Das war eine tolle Woche. Wir haben in 27 Stunden reiner Wanderzeit die 120 km nach Passau geschafft. Es war nicht geplant. Der Weg war das Ziel. Aber stolz sind wir schon 😉
Neue Wanderschuhe
und wir laufen weiter stromaufwärts
Ein Jahr ist nun vergangen, seit wir in Passau unsere Donautour beendet hatten. Doch dieses Jahr soll es weitergehen. Diesmal setzt uns unser jüngstes Kind aus.
Am Bahnhof in Passau wollen wir starten.
Tag 1 (Tag 8, wenn man ab Linz rechnet)
Von Passau nach Windorf - Gaishofen
Wanderzeit: 2h 31min
Entfernung: 12,2km
Gleich neben dem Bahnhof von Passau liegt die Güterstation Passau. An einem Ende des Gebäudes steht „Königlich bayrische Güterabfertigung“ und am anderen Ende „KK Österreich Güterabfertigung“.
Das erste Stück ist bis auf eine Mauereidechse am Straßenrand nicht sehr einladend, da wir an der B8 entlang gehen. Aber ab der Staustufe Kachlet wird es schöner. In diesem Donauabschnitt gab es viele Felsen und Inseln. Darum entschied man sich 1920 diesen Abschnitt zu überstauen. Die Felsen wurden gesprengt und einige Jahre später wurde hier mit der Staustufe Kachlet das größte Industrie-Bauwerk Europas dieser Art gefeiert. Der erste Schritt zur Großschifffahrtsstraße war getan.
Wir wandern an diesem ersten halben Tag schon recht weit, denn wir bekommen erst in Gaishofen im „Fischerstüberl“ ein Zimmer. Aber das Zimmer ist perfekt, denn wir schauen direkt auf die Donau und gleich nebenan gibt es einen Biergarten.
Tag 2 (Tag 9)
Von Gaishofen nach Künzing, "Villa Quintana"
Wanderzeit: 4h 34min
Entfernung: 22,2km
Am nächsten Morgen spazieren wir erst an Streuobstwiesen vorbei und sehen dann kleine Motorflieger vom Flughafen Vilshofen.
Wir gehen über die Donau und betreten die sehr schöne Altstadt von Vilshofen. In der Touristinformation fragen wir nach Hotels auf unserer Strecke. Die nette Dame ruft auch gleich in Hofkirchen an. Als der Wirt hört, dass Wanderer kommen wollen legt er auf. Wir haben wenig später auch kein Glück bei unserem Anruf. OK. In Hofkirchen übernachten wir nicht. Aber wir haben die Empfehlung in der Touristinfo bekommen, dass es ein sehr schönes Hotel kurz nach Pleinting gibt: die Villa Quintana. Die steuern wir nun an.
In Pleinting wollen wir noch beim Bäcker einkaufen. Doch wegen des Vilshofener Volksfestes ist das Geschäft die ganze Woche geschlossen. Das Fest war gestern zu Ende. Wir verlassen den Landkreis Passau und kommen in den Landkreis Deggendorf.
Bald erreichen wir die Villa Quintana dem alten, jetzt frisch renovierten Kurhotel. Das Anfang des 20. Jahrhunderts eröffnete Kurhotel hatte Heilwasser gegen fast alle Beschwerden von Arterienverkalkung über Gicht und Rheumatismus bis hin zu Flechten und Verschleimung der Atmungsorgane.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde es Ausflugshotel. Die Niederbronner Schwestern nutzen das Hotel im zweiten Weltkrieg als Unterschlupf für Kinder aus bombadierten Städten und später was es ein Alten- und Erholungsheim. 1998 verließen die Schwestern das Haus und es stand lange leer. Jetzt erstrahltes wieder im alten Charme.
Tag 3 (Tag 10)
Von der "Villa Quintana" nach Niederalteich
Wanderzeit: 3h 41min
Entfernung: 17,4km
„Radfahrer retten uns“ so könnte man den Tag auch nennen.
Wir starten in der Villa Quintana und wandern am Deich entlang zur Donau. EIn Stück nach der letzten Brücke über die Donau hält ein Radfahrer an und findet es toll auch mal Wanderer zu sehen. Die meisten fahren Rad. Im Gespräch erfahren wir, dass wir nicht wie geplant im Biergarten an der Mühlhamer Schleife Mittag machen können. Der Wirt ist Festwirt auf dem Volksfest und deshalb ist der Biergarten geschlossen. Schon wieder das Vilshofener Volksfest. Achja und die Fähre fährt auch nicht. Dabei hatten wir auf der Homepage extra noch geschaut….
Wir kehren also zur Brücke zurück und wechseln die Donauseite, denn wir müssen nach Niederalteich zu unserer reservierten Übernachtung. Dann können wir wegen einer Baustelle (Deicherhöhung) nicht zur Donau und laufen stattdessen bei großer Hitze an einem Kanal entlang der das Schmelzwasser aus dem Bayrischen Wald abtransportiert.
In Niederalteich werden wir von unserer Vermieterin gleich mit Kaffee und Zwetschgenkuchen versorgt und nach einer Dusche gehen wir zur Fähre. Sie ist aufgebockt und wird uns morgen nicht hinüber bringen. Einen „SEV“ (SchienenErsatzVerkehr) gibt es auch nicht. Darum schauen wir uns erst einmal die Basilika von Niederalteich an. Danach stehen wir etwas ratlos herum. Diesmal spricht uns eine Radfahrerin an. Wir kommen ins Gespräch und sie bietet an uns morgen früh mit dem Auto auf die andere Seite zu fahren. Und weil wir so schön am Ratschen sind läd sie uns auch noch auf ein Bier in das Café am Kirchplatz ein.
Tag 4 (Tag 11)
Von Niederalteich nach Plattling
Wanderzeit: 4h 16min
Entfernung: 19,3km
Wir dürfen noch Zwetschgen und Birnen pflücken, dann werden wir von unserer Radfahrerin, heute natürlich mit dem Auto, eingesammelt und auf die andere Seite der Donau gebracht. Vielen Dank liebe H. Niederalteich wird uns in besonders guter Erinnerung bleiben.
Und wieder an einem Deich entlang in die Isarauen. Eine kurze Rast in einem Biergarten und dann weiter an Isarmünd vorbei. Von diesem Ort gibt es nur noch die Kirche, denn hier ist Überschwemmungsgebiet. Wir beschließen bis zu Kilometer 0 der Isar zu gehen. Als wir dort ankommen treffen wir eine der Empfangsdamen von Opas Betreuten Wohnen. Zufälle gibt´s.
Die Isarauen sind sehr beeindruckend. Wilde Landschaft und viele Vögel.
Nach einem weiteren sehr heißen Tag erreichen wir Plattling mit einem eine sehr schönen Stadtplatz mit guter Eisdiele. Die Kirche St. Maria Magdalena schauen wir und an und übernachten im Hotel Liebl.
Tag 5 (Tag 12)
Von Plattling nach Landau
Wanderzeit: 5h 18min
Entfernung: 24,3km
Auch heute werden wir wieder über 20km laufen. Das liegt daran, dass die Tagesstrecke eines Lastfuhrwerkes 20-30km betrug, in etwa der Abstand der Städte entlang der Isar. Flussabwärts fuhr man auf der Isar mit dem Floß. An der Donau verkauften die Flößer dann das Floß und kehrten zu Fuß wieder zurück.
Wir überqueren am Morgen zuerst eine Staustufe und können lange im Schatten laufen. Nach Oberpöring kommt eine sehr schöne Strecke durch Schilf und vielen Libellen. Dann müssen wir uns durch Springkraut kämpfen, denn dann soll ein Weg entlang der Isar kommen. Leider kam da kein Weg…
Wir schlugen uns ins „Landesinnere“ und müssen einen Berg erklimmen. Aber der Umweg hat sich gelohnt. Wir kommen zu der kleinen Wallfahrtskirche Maria Bürg in deren Schatten wir Brotzeit machen.
Manchmal könnte man meinen, dass man in Norddeutschland ist. So viele Deiche (aber der Deichquerschnitt ist ein anderer). Und dann Steilküste wie auf Rügen. Aber hier ist es das Isarhochufer.
Die Bockelbahnbrücke von Landau zeigt uns, dass wir fast am Ziel sind. 1903 wurde die Eisenbahnbrücke als längste selbsttragende Stahlbrücke (79m) gefeiert. Mittlerweile fahren keine Züge mehr drüber, sondern Radfahrer.
Von Landau sehen wir keine historische Innenstadt, denn wir haben links der Isar ein Hotel gefunden und sind zu müde um nochmals die Isar zu überqueren.
Tag 6 (Tag 13)
Von Landau nach Dingolfing
Wanderzeit: 3h 43min
Entfernung: 17,8km
Langsam erwacht der Tag und wir dürfen am nächsten Morgen einen schmalen Waldpfad entlang gehen. Rund um uns herum ziehen sich die Wolken zusammen und in der Ferne hören wir immer wieder Donnergrollen. Dann fallen auch schon die ersten Tropfen. Also Regensachen anziehen, aber es fällt nur wenig Regen.
Bei Usterling steht ein Widder, das ist eine Förderanlage für Wasser die den Staudruckeffekt nutzt um Wasser auf ein höheres Niveau zu pumpen.
Kurz danach sehen wir einen Gedenkstein für die internationale Bahnstrecke von Italien nach Prag die hier über die Isar ging. Auch hier wurde die Isar begradigt.Immer wieder wurden Gebiete Ende des 19. Jahrhunderts trocken gelegt, denn teilweise hatte die Isar bis zu sieben Flussbetten und alle brauchten eine Brücke. Heute werden weniger Brücken gebraucht, aber große Bauwerke für die Fische, damit sie durch die ganzen Staustufen kommen. Fischtreppen direkt an den Staustufen, aber auch noch kilometerlange Nebenarme mit Ruhezonen die parallel zu Isar verlaufen bis die Fische dann wieder in die Isar zurück können.
Nicht nur München hat eine vergoldete Mariensäule, auch Dingolfing und die steht auf einem sehr schönen Marienplatz. Die spätgotische Backsteinkirche St. Johannes mit dem 83m hohen Turm beeindruckt uns. Einen Schlenker durch die Obere Stadt mit toller Aussicht und der Herzogburg machen wir bevor wir im Postbräu zu Abend essen und übernachten.
Tag 7 (Tag 14)
Von Dingolfing nach Niederaichbach
Wanderzeit: 3h 22min
Entfernung: 15,7km
Kurz bevor wir Dingolfing verlassen, bleiben wir am Fischrbrunnen stehen und sehen einen Bronzehecht. Bei Teisbach unterhalten wir uns dann mit einem Fischer, der eben einen Hecht geangelt hat. Die nächsten Tiere die wir sehen sind Nilgänse und eine Blindschleiche, später auch Molche.
Und weiter geht es in der Sonne auf dem Deich oder im Schatten am Fuße des Deiches.
Ein Stückchen vor unseren heutigen Ziel können wir einen wachsenden Felsen bewundern. Regenwasser ist durch kalkhaltiges Sediment versickert und tritt hier wieder an die Oberfläche. Moos vergrößert die Oberfläche, CO2 löst sich und zurück bleibt Kalk.
Von weitem können wir ISAR II sehen. Jetzt ohne Dampfwolke aus dem Kühlturm. Da werden wir aber erst morgen dran vorbei gehen, denn nun erreichen wir Niederaichbach und kehren im Kirchenwirt direkt neben St. Josef ein.
Bei einem Abendspaziergang machen wir einen Schlenker am Schloss Niederaichbach (das man nur aus der Ferne anschauen kann) und der Kirche St. Nikola vorbei.
Tag 8 (Tag 15)
Von Niederaichbach nach Landshut
Wanderzeit: 4h 11min
Entfernung: 19,7km
Am nächsten Morgen wandern wir ganz nah am abgeschalteten Kernkraftwerk vorbei. Auf dem Stausee können wir hunderte Schwäne, Graugänse und Blesshühner sehen.
Bei einer Rast dürfen wir nicht tausende tote Eintagsfliegen unter einer Straßenlaterne, sondern eine lebende auf dem Rucksack entdecken. Und auf dem Weg sehen wir einen Schlehen-Bürstenspinner.
Nach einem weiteren Stausee teilt sich die Isar und wir erreichen Landshut. Hier steht St. Martin in der Altstadt mit dem weltweit höchsten Backsteintum (130m). In der sehr schönen Innenstadt gehen wir in ein Café und fahren anschließend mit der Bahn nach Hause.
Die Donau und die Isar
Von Linz immer flussaufwärts und dann an der Isar abbiegen....
… dann sieht man vielleicht auch eine blutrote Heidelibelle.
Wir sind in dieser zweiten Etappe in acht Tagen über 30 Stunden gewandert und haben 150km zurückgelegt. Das letzte Stück nach München müssen wir jetzt unbedingt noch erwandern.
Ist schon beeindruckend…. Wenn man die Strecke Landhut nach Linz/Abwinden mit dem Auto über die Autobahn fährt braucht man zweieinhalb Stunden. Zu Fuß schafft man das in 57 Stunden, kann ganz viel erleben und ist am Ende trotzdem völlig entschleunigt.